IG Klima Kürten beim Flohmarkt der Kleiderkammer

Die IG Klima Kürten informiert beim Flohmarkt der Kleiderkammer Kürten über ihre Aktivitäten in den Bereichen Biodiversität, Nachhaltigkeit im Alltag und Energie-, Wärme- und Mobilitätswende.

Flohmarkt am 12. August von 11-16 Uhr

Kleiderkammer des ZinK-Vereins

Dorfstraße 14, Kürten-Bechen

(ehemaliges Gasthaus Zur Erholung)

Nachhaltiges Shopping in der Kleiderkammer Kürten

In Europa werden pro Person durchschnittlich jedes Jahr fast 26 Kilogramm Textilien gekauft und etwa elf Kilogramm davon weggeworfen. Weniger als die Hälfte der Altkleider wird zur Wiederverwendung gesammelt und nur ein Prozent wird zu neuer Kleidung recycelt. Die Bekleidungsproduktion steigt stetig an, während die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Kleidungsstücks gesunken ist.

Ungehemmter Klamotten-Konsum oder lieber wertschätzendes, verantwortungsvolles Einkaufen? Gemeinsam Ressourcen, Klima und Umwelt schonen und gleichzeitig Freude am Stöbern, Entdecken und Stylen haben? 

Wie dringend notwendig ein Umdenken in unserem Konsumverhalten ist, zeigen folgende Fakten.

Bei der Herstellung eines einzigen Baumwoll-T-Shirts werden 4,4 kg CO2 ausgestoßen. In der EU verursachte eine Person im Jahr 2020 durch den Kauf von Textilien rund 270 Kilogramm CO₂-Emissionen, insgesamt führte der Verbrauch von Textilerzeugnissen in der EU zu 121 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen.

Weltweit verursacht die Modebranche 10 Prozent der CO₂-Emissionen – mehr als internationale Luftfahrt und Seeschifffahrt zusammen.

Die Ökobilanz eines T-Shirts aus Synthetik-Fasern ist sogar noch verheerender. Hinzu kommt, dass bei einer einzigen Wäsche von Polyesterkleidung 700.000 Mikroplastikfasern freigesetzt werden können. Etwa 35 Prozent des primären Mikroplastiks, das in die Umwelt gelangt, wird durch Waschen von synthetischen Textilien verursacht. Dabei wird der größte Teil des Mikroplastiks bei den ersten Waschgängen freigesetzt. „Fast Fashion“, welche auf Massenproduktion, niedrigen Preisen und hohen Verkaufszahlen basiert, führt zu einem Anstieg an ersten Waschgängen und damit auch zu einer erhöhten Freisetzung von Mikroplastik. Insgesamt hat das Waschen synthetischer Produkte zu einer Ansammlung von 14 Millionen Tonnen Mikroplastik auf dem Grund der Ozeane geführt. 

Ca. 2.700 Liter Süßwasser werden für die Produktion eines Baumwoll-T-Shirts verbraucht, etwa so viel, wie ein Person in 2,5 Jahren trinkt.

In 2020 wurden im Durchschnitt neun Kubikmeter Wasser, 400 Quadratmeter Land und 391 Kilogramm Rohstoffe benötigt, um Kleidung und Schuhe für jeden EU-Bürger herzustellen. Hinzu kommen ca. 20 Prozent der weltweiten Wasserverschmutzung, die durch die Färbung und Veredelung von Textilien im Rahmen ihrer Herstellung verursacht werden. Der Textilsektor ist somit die drittgrößte Quelle für Wasserverschmutzung und Flächenverbrauch.

Das ist eine verheerende Bilanz und wir sollten uns die Frage stellen, was wir damit machen. Die Augen verschließen und weitermachen wie bisher? Oder nutzen wir sie als Antrieb, um unser Verhalten wirksam zu verändern, gemeinsam neue Wege und Lösungen zu finden, ohne auf die Freude am Einkaufen verzichten zu müssen? 

Wir können nämlich auch anders:

  • Nur das kaufen, was wirklich benötigt wird
  • Beim Einkaufen auf Nachhaltigkeit und Langlebigkeit achten
  • So wenig wie möglich waschen, bei möglichst geringen Temperaturen und an der Luft trocknen
  • Die Nutzungsdauer der Kleidung durch den Kauf von gebrauchter Kleidung, Reparatur und Weitergabe so weit wie möglich zu verlängern

Gerade für die letzten Punkte bietet sich uns durch die Kleiderkammer Kürten eine wunderbare Gelegenheit. 

In der Dorfstraße 14 in Kürten-Bechen (ehemaliges Gasthaus Zur Erholung) betreibt der ZinK-Verein einen gemütlichen Second-Hand-Laden mit einem abwechslungsreichen Sortiment zu sehr günstigen Preisen. Schuhe, Accessoires und Kleidung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene warten auf neue Trägerinnen und Träger. Dank des großen Zulaufs und der Vielzahl an Spenden gibt es stets etwas Neues zu entdecken.

Das engagierte Team der Kleiderkammer freut sich auf unseren Besuch!

Öffnungszeiten:

Spendenannahme

montags 15 bis 18 Uhr

Second-Hand-Laden

dienstags und mittwochs 15 bis 18 Uhr sowie jeden 1. Samstag im Monat 10 bis 12:30.

Aktuelle Termine

Flohmarkt am 12. August von 11-16 Uhr auf dem Parkplatz hinter der Kleiderkammer

Weiter Infos: Kleiderkammer

Quellen:

Umweltauswirkungen von Textilproduktion und -abfällen (Infografik) | Aktuelles | Europäisches Parlament (europa.eu)

Neue Mode aus alten Kleidern? Besser ist länger tragen – NABU

BMUV: Mode und Textilien

https://imbstudent.donau-uni.ac.at/lessemissions2/der-co2-fussabdruck-unserer-kleidung/

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A52022DC0141